Andreas Wagener, Jahrgang 1967, verheiratet; Krankenpfleger und spätere Qualifikation für die Anaesthesie- und Intensivpflege. Der Vater von zwei Kindern übt seinen Beruf seit über 20 Jahren auf einer interdisziplinären Intensivstation aus.
Herr Wagener, warum haben Sie das M.O.V.E-Statement mit Ihrer Unterschrift unterstützt?
Weil ich es enorm wichtig finde, dass gerade aus dem medizinisch-wissenschaftlichen Bereich mehr Unterstützung und Aufklärung kommt.
Dieses regt wahrscheinlich doch mehr Bürger und Politiker zum Nachdenken an und lässt sie einige Dinge hinterfragen.
Dafür müssen aber zuerst auch diese Berufsgruppen aufgeklärt werden, die ja im Prinzip alle das gleiche Ziel haben: Menschen zu helfen und potenziellen Schaden abzuwenden.
Glauben Sie, dass das Dampfen, wenn es richtig angegangen wird, eine Lösung für Raucher sein könnte, um vom Tabak loszukommen?
Ja, wenn nicht sogar die einzige Möglichkeit.
Ob es mehr Potential hat, sich die Sucht abzugewöhnen, kann ich nicht beurteilen, aber es kann jedem Raucher helfen, seine Sucht zu “verlagern” und darauf kommt es an. Viele Raucher haben unzählige Versuche hinter sich mit dem Rauchen komplett aufzuhören. Meist angetrieben vom schlechten Gewissen, aus finanziellen Gründen und vor allem aus gesundheitlichen Gründen. Aber gerne geraucht haben fast alle.
Mit den richtigen Gerätschaften und der richtigen Anleitung ist es für viele Raucher sehr einfach, ihre Abhängigkeit von der Zigarette auf „die Dampfe” zu verlagern. Selbst wenn man dadurch zum Dual User wird, minimiert man doch erheblich die Aufnahme von stark gesundheitsschädlichen Stoffen.
Haben Sie noch weitere Gedanken zum Thema, die Sie unseren Lesern mitteilen möchten?
Ich möchte alle bitten, sich unabhängig von den tendenziösen Medienberichten ein eigenes Bild vom Dampfen zu machen. Man sollte hinterfragen, warum man ein Produkt mit so viel Potenzial aus dem Verkehr ziehen möchte.
Wir würden es wahrscheinlich alle belächeln, wenn man plötzlich Rumkugeln in die Apotheke verbannen würde, mit der Begründung, dass Jugendliche durch das Alkoholaroma zum Alkohol und damit zur Abhängigkeit geführt würden. Oder weil sie Nüsse enthalten, die Allergien auslösen können, Zucker, der bekanntlich auch nicht gerade gesund ist und natürlich Schokolade, wovon so mancher doch auch abhängig wird.